Erste überregionale Bibliothekswoche im Kanton Bern

02.09.2019 | Aus den Bibliotheken | Bibliotheksanlässe| Öffentlichkeitsarbeit| Vernetzung| Zusammenarbeit

Rückmeldungen von teilnehmenden Bibliotheken

Die Bibliothek Brienz nahm zum ersten Mal an der Bibliothekswoche teil. Aus organisatorischen Gründen konnte während der Bibliothekswoche nur eine Veranstaltung durchgeführt werden. Eine extra für diese Woche angedachte Schullesung mit dem Autor Marcel Naas für Jugendliche fand jedoch eine Woche zuvor, die Kinder-Erzählstunde Koffergschichte. Gschichte us aller Wält, nach der Bibliothekswoche statt.
 
«Im Frühjahr und Sommer 2018 wurde das Dorfschulhaus saniert», berichtet Bibliotheksleiterin Petra Brodwolf. «Dies bedeutete auch für die Bibliothek grosse Lärmemissionen, so dass wir uns entschlossen am 1. Schweizer Vorlesetag auswärts zu gehen und einen Besuch im Alters- und Pflegheim Birgli in Brienz, mit einer Lesung unter dem Motto „Das waren noch Zeiten“ zu verbinden. So begann eine Tradition, die während der Bibliothekswoche 2019, am 2. Schweizer Vorlesetag, fortgesetzt wurde. Die Bibliotheksleiterin las und erzählte aus Albert Streichs Kindheits- und Jugenderinnerungsbuch Tschuri. » (Mehr dazu auf der Website der Bibliothek Brienz)
 
Petra Brodwolf ist überzeugt, dass durch das Auslegen des Veranstaltungsflyers die Teilnahme der Bibliothek an der Bibliothekswoche von einzelnen Kundinnen und Kunden in einem positiven Sinn zur Kenntnis genommen wurde. Sie versichert, dass die Bibliothek Brien gerne an einer Neuauflage teilnehmen würde, und erwägt, bei einem nächsten Mal neben dem unterdessen schon traditionellen Altersheim-Besuch eine oder mehrere Veranstaltungen in der Bibliothek selbst durchzuführen.
 

Die Bödeli-Bibliothek Interlaken, die diesen Mai zum ersten Mal an der Bibliothekswoche beteiligte, bot neben Veranstaltungen, die regelmässig auf dem Veranstaltungsprogramm der Bibliothek stehen auch Spezialanlässe an. Bibliotheksleiterin Beatrice Meyer zeigt sich allerdings etwas enttäuscht über die bescheidene Resonanz der Spezialanlässe: «Wir hatten die üblichen Veranstaltungen wie Värslimorge, Gschichtezyt in diese Woche gelegt, welche wie immer sehr gut besucht waren.  Speziell für diese Woche organisierten wir ausserdem eine Vorlesestunde mit Politikerinnen und Politiker und einen Bastelnachmittag für Kinder. Da hatten wir leider nicht so viele Besucher.» Trotz dieser durchzogenen Bilanz kann Beatrice Meyer der Bibliothekswoche Positives abgewinnen, denn sie findet es wichtig, dass Bibliotheken zusammen auftreten: «Denn nur gemeinsam sind wir stark und bleiben so in der Öffentlichkeit präsent!»
 
Die Bibliothek Aarberg nahm dieses Jahr schon zum zweiten Mal an der Bibliothekswoche teil. «Bereits letztes Jahr haben wir für die Bibliothekswoche ein spezielles Programm zusammengestellt und waren sehr erstaunt über das grosse Interesse, welches vor allem auch dem Vorlesetag, entgegengebracht wurde», berichtet Bibliotheksleiterin Elisabeth Berger. «Aufgrund dieser positiven Erfahrung führten wir während den Sommerferien mit unserem Kamishibai im Schwimmbad Aarberg 1x pro Woche einen Erzählanlass durch. Diese Veranstaltungen wurden zum Teil von über 60 Kindern besucht! Daher war es für uns ganz klar, dass wir auch dieses Jahr ein Programm für die regionale Bibliothekswoche zusammenstellen.» Da die diesjährige Bibliothekswoche den Titel „Von See zu See“ trug, wurde als Oberthema für die Veranstaltungen das Thema „Wasser“ gewählt. Neben einer Bücherausstellung zum Thema „Wasser“, einem Medienflohmarkt, dem beliebten Bücherkaffee, bei dem belletristische Neuerscheinungen präsentiert werden, wurden drei Lesungen für Kinder und Jugendliche sowie einen Vorleseabend für Erwachsene angeboten. «Die zahlreichen begeisterten Besucherinnen und Besucher widerspiegelten die Beliebtheit des „Sich – Vorlesen – Lassens“, vermeldet Elisabeth Berger und fügt an: «Die regionale Bibliothekswoche hat uns allen einen Riesenspass bereitet und wir werden gerne auch im nächsten Jahr wieder daran teilnehmen.»
 
Ebenfalls zum zweiten Mal beteiligte sich die Stedtlibibliothek Erlach an der Bibliothekswoche. Dies, obwohl gemäss Bibliotheksleiterin Erika Sandmeier im Vorjahr das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag nicht «überragend» gewesen sei. Durchgeführt wurden dieses Mal zwei verschiedene Kinder-Anlässe und ein Anlass für Erwachsene. Leider seien auch diese Veranstaltungen schlecht besucht gewesen, ist aus der Bibliothek Erlach zu vernehmen. Einen möglichen Grund dafür sieht das Team der Stedtlibibliothek im gewählten Zeitfenster, denn genau in dieser Zeit richteten sich noch weitere Anlässe und Attraktionen an die Bevölkerung von Erlach. Ausserdem herrschte im Mai wunderbares Sommer- und Badewetter, was sich ebenfalls negativ auf die Besucherzahlen ausgewirkt haben könnte, denn die Bibliothek stellt generell fest, dass ihre Anlässe im Winter mehr Anklang finden. Was die einheitlich gestalteten Flyer und Leporellos betrifft, welche an die Schüler und Kundschaft verteilt wurden, so hätten diese dem Bibliotheksteam zwar sehr gut gefallen, sie seien aber von der Bibliothekskundschaft mangels «Wiedererkennungswert» nicht unbedingt mit der Stedtlibibliothek in Verbindung gebracht worden.
 
Foto zVg von der Stedtlibliothek Erlach
 
Durchwegs positiv und bereichernd fand Erika Sandmeier hingegen das Treffen mit den anderen Bibliothekarinnen, welches im Hinblick auf die Bibliothekswoche in Biel abgehalten wurde. Sie würde es schätzen, wenn halbjährlich oder jährlich solche Treffen organisiert würden, um den Austausch zwischen den Bibliotheken zu fördern.
 
Die Bibliothek Schüpfen gehört zu den Bibliotheken, die dieses Jahr zum ersten Mal an der Bibliothekswoche teilnahmen. Laut Rachel Olgun erfuhr das Schüpfener Bibliotheksteam einerseits über eine in der Nähe gelegene Bibliothek sowie über einen Kontakt zur Regionalbibliothek von diesem Projekt. «Da wir relativ kurzfristig dazugestossen sind, haben wir uns entschieden, nur einen Anlass durchzuführen. Aber nebst dieser gut besuchten Kamishibai Veranstaltung hat sich im Verlauf der Woche die Gelegenheit ergeben, im Radio Chicco eine Geschichte vorzulesen.» Das Schüpfener Bibliotheksteam findet die Bibliothekswoche eine tolle und unterstützenswerte Idee und wird bei einer erneuten Durchführung voraussichtlich wieder mitmachen. Anders als in der Bibliothek Erlach äussert man sich in Schüpfen auch durchwegs positiv über die Werbemittel, die den Bibliotheken zur Verfügung gestellt wurden: «Die Anlässe und die Veranstaltungsflyer, die uns ausgesprochen gut gefallen haben, konnten dazu beitragen, dass wir als Bibliothek in der Region besser wahrgenommen wurden. Ausserdem haben uns die koordiniert und professionell gestalteten Flyer, die Vorbereitungsarbeit erleichtert.»
 
Auch Susanne Bart von der Bibliothek Uetendorf meldet zurück, das zur Verfügung gestellte Werbematerial habe die Vorbereitungsarbeiten reduziert und sei in Uetendorf nicht nur für die Ankündigung der Veranstaltungen, sondern auch für die Dekoration der Räume eingesetzt worden.  Die Bibliothek Uetendorf, die bereits zum zweiten Mal an der Bibliothekswoche teilnahm, ist zufrieden mit dem Ablauf der Woche, die ihr Gelegenheit gab, sich wieder einmal bei Ihren Nutzerinnen und Nutzern, aber auch bei der übrigen Bevölkerung in Erinnerung zu rufen. Für Susanne Bart war es auch interessant zu sehen, welche Veranstaltungen von anderen Bibliotheken oder Institutionen im Rahmen der Bibliothekswoche organisiert wurden. Das Highlight für das Bibliotheksteam war ganz klar der Anlass SchülerInnen lesen für KindergartenschülerInnen, der im Schulhaus abgehalten wurde und nur dank der gut funktionierenden Zusammenarbeit mit der Schule stattfand.


In der Bibliothek Uetendorf kann man sich gut vorstellen, an einer weiteren Ausgabe teilzunehmen, und erwägt, bei einem nächsten Mal wahrscheinlich den einen oder anderen Anlass für Junge Erwachsene anzubieten. Den Ausschlag, dieses Jahr zum zweiten Mal an der Bibliothekswoche mitzumachen, gab für die Bibliothek Uetendorf der Vernetzungsgedanke, genauer gesagt die bereits bestehende enge Zusammenarbeit zwischen der Stadtbibliothek Thun und den umgebenden Bibliotheken, die sich unter anderem in der Schaffung des gemeinsamen BEO-Bibliopass konkretisiert hat. Das Bibliotheksteam von Uetendorf ist glücklich über die Möglichkeiten, die dieser bietet, und wäre einer weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit nicht abgeneigt. Insbesondere würde man eine Rückgabemöglichkeit für Medien in allen angeschlossenen Bibliotheken schätzen.
 
Zur biblioBE-Seite der Schul- und Gemeindebibliothek Brienz >
Zur biblioBE-Seite der Bödeli-Bibliothek Interlaken >
Zur biblioBE-Seite der Gemeindebibliothek Aarberg >
Zur biblioBE-Seite der Stedtli-Bibliothek Erlach >
Zur biblioBE-Seite der Schul- und Gemeindebibliothek Schüpfen >
Zur biblioBE-Seite der Schul- und Gemeindebibliothek Uetendorf >
   
Aktuelle Bewertung: 0 (0 Bewertungen)